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Prokrastination
25.11.24

Präkrastination: Warum schnelles Handeln nicht immer klug ist

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Notiz: Dieser Blogpost enthält Affiliate Links. Diese sind mit "*" gekennzeichnet

Im Bereich der Produktivität wird Prokrastination meist als der Endgegner dargestellt, weswegen wir oft annehmen, dass das vorzeitige Erledigen von Aufgaben immer vorteilhaft ist. Jedoch übersieht diese Annahme ein wesentlich weniger bekanntes Phänomen: Präkrastination - den Drang Dinge voreilig, und manchmal auf Kosten von Effizienz und Qualität zu erledigen.

Damit wir also eine gute Mitte zwischen diesen beiden Optionen finden, schauen wir uns in diesem Artikel die Ursachen und Folgen, sowie Präventionsstrategien etwas genauer an.

Definition & Symptome: Was ist Präkrastination

Präkrastination klingt anfänglich doch ganz gut. Aufgaben schneller abhaken? Klingt super! Nicht immer. Im Gegensatz zur Prokrastination, bei der wir To-dos aufschieben, verleitet Präkrastination zu sofortigem Tatendrang - auch wenn dies aktuell keinen Sinn macht.

Der Begriff wurde ursprünglich von Forscher David Rosenbaum im Jahr 2014 etabliert. Seine Befunde? Personen erledigen Aufgaben wiederholt früher als eigentlich sinnvoll, um sich psychisch zu entlasten, auch wenn es insgesamt zu mehr Aufwand führt. Das gibt uns einen seltenen Blick in die menschliche Psychologie: Wir wollen nicht nur produktiv sein, wir wollen uns vor allem produktiv fühlen.

Denke einmal darüber nach. Hast du jemals auf eine E-Mail geantwortet, sofort nachdem sie in deiner Inbox aufgetaucht ist - nur um danach zu realisieren, dass die eigene Antwort etwas besser formuliert hätte werden können? Das ist Präkrastination. Genau so handelt es sich um Präkrastination, wenn wir ein Projekt halbherzig zu Ende bringen, damit es nicht unfertig herumliegt. Obwohl die Aufgaben theoretisch erfolgreich erledigt wurden, sind die Resultate suboptimal.

Präkrastination vs. Prokrastination: Was ist der Unterschied?

Der Unterschied zwischen Prokrastination und Präkrastination liegt nicht nur am Zeitpunkt - sondern mehr der Intention hinter der Erledigung. Prokrastination hat seinen Ursprung in Angst, Ablenkungen, und fehlender Motivation. Währenddessen stammt Präkrastination von einem hyperaktiven Drang Dinge zu erledigen, obwohl diese weder dringend noch bereit sind.

Und es handelt sich hierbei nicht um ein Problem, dass sich nur auf High-Performer bezieht. Um das zu beweisen, betrachten wir nämlich nun die psychologischen Ursprünge.

Psychologische Ursachen von Präkrastination

Wie gerne von mir aufgeführt, ist Erkenntnis der erste Schritt zur Besserung. Im Kern ist Präkrastination nämlich grundsätzlich von kognitiven und emotionalen Faktoren getrieben, die wir mit mehr Wissen etwas bewusster steuern können.

Kognitive Beanspruchung

Ein primäres Element von Präkrastination ist die Tendenz, mentale Belastung zu reduzieren. Wenn wir zu Multitasking gezwungen sind, wird unser Gehirn schnell überfordert und Unbehagen breitet sich aus. Um aus diesem unangenehmen Zustand herauszukommen, schließen wir einige Aufgaben überstürzt ab, auch wenn wir dafür mehr Energie brauchen.

Zeitliche Perspektive

Eine Studie aus 2023 präsentiert den folgenden Zusammenhang: Individuen, die gegenwartsbezogen sind, priorisieren meist sofortige Ergebnisse, weswegen sie Aufgaben vorläufig abschließen.

Emotionaler Einfluss

Emotionen spielen ebenfalls eine signifikante Rolle in Präkrastination. Im Kopf schwebende Aufgaben erzeugen Unsicherheit, und einen Antrieb, dieses Stressgefühl zu eliminieren. Dadurch steht nur die Erledigung der Aufgabe, unabhängig von der Qualität oder dem Sinn dahinter, im Vordergrund.

Mit dieser Information bewaffnet können wir uns nun einige Strategien gegen Präkrastination anschauen, und genau analysieren, wieso sie effektiv sind.

Strategien: Präkrastination behandeln

Um ausgewogen produktiv zu sein ist es imperativ Präkrastination frühzeitig zu erkennen, und im Anschluss einzudämmen. Das bedeutet, sowohl die kognitiven als auch die emotionalen Faktoren, unter Kontrolle zu bekommen.

Priorisieren mit Struktur

Die Eisenhower-Matrix bietet eine Option, Aufgaben nach ihrer Dringlichkeit und Wichtigkeit zu priorisieren. Durch die gezielt Überlegung in welche der vier Kategorien die zu erledigende Aufgabe fällt, sind wir gezwungen innezuhalten, und die tatsächliche Situation zu betrachten. Dank dieser kurzen Reflektion ist es möglich impulsives Handeln rechtzeitig zu stoppen.

Eine weitere Methode findet sich in dem ABCDE-Ansatz wieder. Dieser schreibt vor, dass jeder Aufgabe einer der fünf Buchstaben zugewiesen wird, wobei A die wichtigste, und E die am wenigsten wichtige Aufgabe markiert. Im Anschluss sortieren wir nach dem Alphabet um eine optimale Reihenfolge der To-dos festzulegen.

Grafik die Eisenhower Matrix und ABCDE Methode im Detail  zeigt

Aufmerksamkeit

Wie aus dem vorherigen Kapitel bereits hervortritt, spielt Achtsamkeit eine wichtige Rolle. Indem wir vertieft über unsere Entscheidungen nachdenken, und unser Verhalten rückwirkend einschätzen, können wir Präkrastination erkennen und leichter unterbinden.

Um diesen Prozess etwas zu erleichtern, haben wir dir einige leitende Fragen erstellt:

  • Was sind die konkreten Ziele, die ich mit dieser Aufgabe erreichen möchte?
  • Mit welchen potenziellen Konsequenzen muss ich jetzt, und später, rechnen?
  • Bin ich normalerweise anfällig Dinge zu überstürzen? Falle ich gerade in dieses Muster zurück?
  • Was hat letztes Mal nicht so gut funktioniert? Wie möchte ich in Zukunft vorgehen?

Außerdem helfen Atemübungen, Meditation, und Journaling diese Gewohnheit zu etablieren und langzeitig zu fördern.

Fazit

Das Verständnis von Präkrastination wirft Licht auf einen wichtigen Einfluss, der meist im Hintergrund verborgen bleibt. Während der Drang schnell zu handeln mentale Entlastung bieten mag, fehlt uns die Weitsicht unnötigen Zusatzaufwand zu erkennen, und suboptimale Ergebnisse zu verhindern. Aber indem wir sowohl die kognitiven, also auch die emotionalen Faktoren dieses Verhaltens im Hinterkopf behalten, können wir durch die gezielte Nutzung von Strategien wohlüberlegt handeln.

Gibt es noch weiter Tipps & Tricks, die wir vergessen haben? Teile gerne deine Reise und Erfahrungen mit uns: Kontakt aufnehmen

Im Bereich der Produktivität wird Prokrastination meist als der Endgegner dargestellt, weswegen wir oft annehmen, dass das vorzeitige Erledigen von Aufgaben immer vorteilhaft ist. Jedoch übersieht diese Annahme ein wesentlich weniger bekanntes Phänomen: Präkrastination - den Drang Dinge voreilig, und manchmal auf Kosten von Effizienz und Qualität zu erledigen.

Damit wir also eine gute Mitte zwischen diesen beiden Optionen finden, schauen wir uns in diesem Artikel die Ursachen und Folgen, sowie Präventionsstrategien etwas genauer an.

Definition & Symptome: Was ist Präkrastination

Präkrastination klingt anfänglich doch ganz gut. Aufgaben schneller abhaken? Klingt super! Nicht immer. Im Gegensatz zur Prokrastination, bei der wir To-dos aufschieben, verleitet Präkrastination zu sofortigem Tatendrang - auch wenn dies aktuell keinen Sinn macht.

Der Begriff wurde ursprünglich von Forscher David Rosenbaum im Jahr 2014 etabliert. Seine Befunde? Personen erledigen Aufgaben wiederholt früher als eigentlich sinnvoll, um sich psychisch zu entlasten, auch wenn es insgesamt zu mehr Aufwand führt. Das gibt uns einen seltenen Blick in die menschliche Psychologie: Wir wollen nicht nur produktiv sein, wir wollen uns vor allem produktiv fühlen.

Denke einmal darüber nach. Hast du jemals auf eine E-Mail geantwortet, sofort nachdem sie in deiner Inbox aufgetaucht ist - nur um danach zu realisieren, dass die eigene Antwort etwas besser formuliert hätte werden können? Das ist Präkrastination. Genau so handelt es sich um Präkrastination, wenn wir ein Projekt halbherzig zu Ende bringen, damit es nicht unfertig herumliegt. Obwohl die Aufgaben theoretisch erfolgreich erledigt wurden, sind die Resultate suboptimal.

Präkrastination vs. Prokrastination: Was ist der Unterschied?

Der Unterschied zwischen Prokrastination und Präkrastination liegt nicht nur am Zeitpunkt - sondern mehr der Intention hinter der Erledigung. Prokrastination hat seinen Ursprung in Angst, Ablenkungen, und fehlender Motivation. Währenddessen stammt Präkrastination von einem hyperaktiven Drang Dinge zu erledigen, obwohl diese weder dringend noch bereit sind.

Und es handelt sich hierbei nicht um ein Problem, dass sich nur auf High-Performer bezieht. Um das zu beweisen, betrachten wir nämlich nun die psychologischen Ursprünge.

Psychologische Ursachen von Präkrastination

Wie gerne von mir aufgeführt, ist Erkenntnis der erste Schritt zur Besserung. Im Kern ist Präkrastination nämlich grundsätzlich von kognitiven und emotionalen Faktoren getrieben, die wir mit mehr Wissen etwas bewusster steuern können.

Kognitive Beanspruchung

Ein primäres Element von Präkrastination ist die Tendenz, mentale Belastung zu reduzieren. Wenn wir zu Multitasking gezwungen sind, wird unser Gehirn schnell überfordert und Unbehagen breitet sich aus. Um aus diesem unangenehmen Zustand herauszukommen, schließen wir einige Aufgaben überstürzt ab, auch wenn wir dafür mehr Energie brauchen.

Zeitliche Perspektive

Eine Studie aus 2023 präsentiert den folgenden Zusammenhang: Individuen, die gegenwartsbezogen sind, priorisieren meist sofortige Ergebnisse, weswegen sie Aufgaben vorläufig abschließen.

Emotionaler Einfluss

Emotionen spielen ebenfalls eine signifikante Rolle in Präkrastination. Im Kopf schwebende Aufgaben erzeugen Unsicherheit, und einen Antrieb, dieses Stressgefühl zu eliminieren. Dadurch steht nur die Erledigung der Aufgabe, unabhängig von der Qualität oder dem Sinn dahinter, im Vordergrund.

Mit dieser Information bewaffnet können wir uns nun einige Strategien gegen Präkrastination anschauen, und genau analysieren, wieso sie effektiv sind.

Strategien: Präkrastination behandeln

Um ausgewogen produktiv zu sein ist es imperativ Präkrastination frühzeitig zu erkennen, und im Anschluss einzudämmen. Das bedeutet, sowohl die kognitiven als auch die emotionalen Faktoren, unter Kontrolle zu bekommen.

Priorisieren mit Struktur

Die Eisenhower-Matrix bietet eine Option, Aufgaben nach ihrer Dringlichkeit und Wichtigkeit zu priorisieren. Durch die gezielt Überlegung in welche der vier Kategorien die zu erledigende Aufgabe fällt, sind wir gezwungen innezuhalten, und die tatsächliche Situation zu betrachten. Dank dieser kurzen Reflektion ist es möglich impulsives Handeln rechtzeitig zu stoppen.

Eine weitere Methode findet sich in dem ABCDE-Ansatz wieder. Dieser schreibt vor, dass jeder Aufgabe einer der fünf Buchstaben zugewiesen wird, wobei A die wichtigste, und E die am wenigsten wichtige Aufgabe markiert. Im Anschluss sortieren wir nach dem Alphabet um eine optimale Reihenfolge der To-dos festzulegen.

Grafik die Eisenhower Matrix und ABCDE Methode im Detail  zeigt

Aufmerksamkeit

Wie aus dem vorherigen Kapitel bereits hervortritt, spielt Achtsamkeit eine wichtige Rolle. Indem wir vertieft über unsere Entscheidungen nachdenken, und unser Verhalten rückwirkend einschätzen, können wir Präkrastination erkennen und leichter unterbinden.

Um diesen Prozess etwas zu erleichtern, haben wir dir einige leitende Fragen erstellt:

  • Was sind die konkreten Ziele, die ich mit dieser Aufgabe erreichen möchte?
  • Mit welchen potenziellen Konsequenzen muss ich jetzt, und später, rechnen?
  • Bin ich normalerweise anfällig Dinge zu überstürzen? Falle ich gerade in dieses Muster zurück?
  • Was hat letztes Mal nicht so gut funktioniert? Wie möchte ich in Zukunft vorgehen?

Außerdem helfen Atemübungen, Meditation, und Journaling diese Gewohnheit zu etablieren und langzeitig zu fördern.

Fazit

Das Verständnis von Präkrastination wirft Licht auf einen wichtigen Einfluss, der meist im Hintergrund verborgen bleibt. Während der Drang schnell zu handeln mentale Entlastung bieten mag, fehlt uns die Weitsicht unnötigen Zusatzaufwand zu erkennen, und suboptimale Ergebnisse zu verhindern. Aber indem wir sowohl die kognitiven, also auch die emotionalen Faktoren dieses Verhaltens im Hinterkopf behalten, können wir durch die gezielte Nutzung von Strategien wohlüberlegt handeln.

Gibt es noch weiter Tipps & Tricks, die wir vergessen haben? Teile gerne deine Reise und Erfahrungen mit uns: Kontakt aufnehmen

Praktische Tipps & PDF-Zusammenfassung des Artikels

  • Priorisiere mit Tools: Durch die Eisenhower-Matrix oder ABCDE-Methode lassen sich Aufgaben einfach ordnen und abarbeiten
  • Qualität über Quantität: Pausiere kurz, und mache dir genauere Gedanken über Ziel und Vorgehensweise, bevor du eine neue Aufgabe beginnst
Zusammenfassung
Tobi H.

Wissenschaftler & Content manager im EfficiencyLab

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